Für die Bewältigung der Corona-Krise gibt es kein Drehbuch, keine Anleitung, keine „Blaupause“ und auf absehbare Zeit noch keinen Impfstoff. Bei aller Solidarität, aber es geht nun für viele ans „Eingemachte“ – sprichwörtlich.
Der stationäre Möbelhandel darf bis auf weiteres die Ladenlokale nicht öffnen, vielfach ist der Hinweis auf den mehr oder weniger vorhandenen Online-Shop gegeben. Viele Mitarbeiter „machen“ jetzt Home-Office. Man muss kein Prophet sein, wenn man die Behauptung aufstellt, dass die Corona-Krise vieles verändern wird.
Unterstellt die Konsumgüterindustrie kann weiterhin liefern, dann wird diese Krise ein „Brandbeschleuniger“ für den Online-Handel. Es reift die Erkenntnis, dass die Zeit für weitere großflächige Einrichtungshäuser endlich ist. Ikea hat schon längst neue und kleinere Formate entwickelt. Einige wenige Möbelunternehmer haben schon vor einigen Jahren intelligente Konzepte entwickelt, die heute in interessanten Fachmarktkonzepten Beachtung finden.
Ein Konzept für erfolgreiche Unternehmensführung und – im Ergebnis – erfolgreiche Unternehmen bietet die 2017 veröffentlichte ISO-Norm 22316 an. Hier wird definiert: „Organisationale Resilienz ist die Fähigkeit einer Organisation, etwas abzufedern und sich in einer sich verändernden Umgebung anzupassen, um so zu ermöglichen, ihre Ziele zu erreichen, zu überleben und zu gedeihen.“
Der Begriff Resilienz hat in den vergangenen Jahren in der Psychologie, der Ökologie und in der Soziologie eine steile Karriere gemacht. Als „resilient“ werden mittlerweile nicht nur Menschen bezeichnet, die große Krisen unbeschadet bewältigen, sondern auch Gruppen, Unternehmen oder Ökosysteme, die sich angesichts massiver Irritationen als stabil erweisen.
Resilienz ist damit der Begriff der Stunde und liefert mittlerweile vielfältige Literatur und neue Ansätze in der modernen Managementlehre. In dem lesenswerten Buch „Resilienz für Unternehmen“ (erschienen im Gabler Verlag) stellt die Autorin Jutta Heller zwei zentrale Fragen: Wie effektiv haben Sie in der Vergangenheit in Ihrem Unternehmen Herausforderungen gemeistert? Wie gut sind Sie auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen vorbereitet?
In meinen Gesprächen – sei es mit Personalverantwortlichen, sei es mit Bewerbern – stelle ich fest, dass heute für den Unternehmenserfolg notwendiges Wissen bzw. Qualifikationen gar nicht vorhanden und/oder damit für einen Unternehmenserfolg relevante Positionen entweder suboptimal oder gar nicht besetzt sind.
Gibt es das Know-How für eine moderne IT-Infrastruktur, ein funktionierendes Berichtswesen, moderne Beschaffungs- wie auch Distributionslogistik und schließlich die Köpfe, welche die für den stationären Handel so wichtigen Konzepte für das notwendige Einkaufserlebnis erdenken?
Wer fördert also in Ihrem Unternehmen eine kontinuierliche Verbesserung? Wer antizipiert und managt bei Ihnen Veränderungen? Fragen, die unbedingt beantwortet werden müssen, wenn mit einer Balance von Sicherheit und Flexibilität diese Krise gemeistert werden soll.