LinkedIn oder Xing sind längst nicht mehr bloß eine Karriereplattform, auf der sich hochqualifzierte Fach- und Führungskräfte für den nächsten Karriereschritt empfehlen oder sich mit anderen Ambitionierten austauschen. Wer dort am aktivsten und cleversten postet, hat unlängst die Kölner B2B-Kommunikationsagentur Palmer Hargreaves ermittelt.
Konkret wurde die LinkedIn-Kommunikation von 94 Vorstandvorsitzenden aus Dax, MDax und TecDax analysiert. 51 wurden in ein Ranking aufgenommen, die „restlichen“ 43 hatten entweder auf der Plattform kein Profil oder waren dort praktisch inaktiv.
An der Spitze findet sich der Vorstandvorsitzende von RWE, Markus Krebber. Sicherlich trafen seine Aktivitäten auch im Rahmen der Energiekrise den Zeitgeist. Das von ihm behandelte Kernthema ist nunmal die Energiewende. So postete er bzw. das Team hinter seinem Profil hochwertig produzierte Inhalte wie Infografiken und sorgten mit 95 Postings und 1600 Reaktionen auf andere Beiträge für die verdiente Aufmerksamkeit.
Aus Sicht von Palmer Hargreaves–Chefin Iris Heilmann stehen alle Bestplatzierten für zwei Trends: „Einerseits geht es um sehr ernsthafte Themen wie den Ukrainekrieg und all seine politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Implikationen. Andererseits merkt man, dass nach der Coronazeit auch Leichtigkeit wieder gut bei LinkedIn ankommt.“
Und dann gibt es auch die Chefs, die wirklich alles selbst posten; so zum Beispiel auch von unterwegs, etwa von wieder durchgeführten Dienstreisen. Diese Beträge entstammen dann nicht der Presseabteilung, sind eher unprätentiös und können auch ansprechend sein.
Die Social Media–Aktivitäten sind aber auch weiterhin für das eigene Personalmarketing von Bedeutung. An einem aktuellen Profil und einer klaren Positionierung führt kein Weg mehr vorbei. Dieses „Reputationsmanagement“ ist kein kurzfristiges Projekt und muss spätestens bei einem Unternehmenswechsel mindestens überdacht werden. Aber im Zweifel gilt auch bei der Kommunikation via Social Media: „Das Gegenteil von gut ist nicht böse, sondern gut gemeint.“ (Kurt Tucholski)